Der Klimawandel ist längst im heimischen Garten angekommen: Immer heißere Sommer, langanhaltende Dürreperioden und intensive Sonnenstrahlung setzen Pflanzen sichtbar zu. Blätter und Knospen welken, Rasenflächen verbrennen. Wie kann man den Garten klimaresilient gestalten – nachhaltig, naturnah und ohne übermäßigen Wasserverbrauch?
Wilde Wiesen statt durstiger Rasen
Der klassische Rasen gilt als Klimawandel-Verlierer. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) benötigt ein Quadratmeter jede Woche rund 20 Liter Wasser, um grün zu bleiben – das sind etwa 400 Liter im Monat für eine kleine Fläche, also zwei volle Badewannen.
Deutlich genügsamer ist eine Wildblumenwiese. Sie muss nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht und selten gegossen werden. Wer den Boden ausmagert und regelmäßig das Schnittgut entfernt, fördert die natürliche Entwicklung einer Blumenwiese – ganz ohne Aussaat. Gleichzeitig entsteht ein wertvoller Lebensraum für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten.
Klimabäume: Schatten mit Zukunft
Bäume und große Sträucher spenden Schatten, kühlen die Umgebungsluft und machen heiße Tage im Garten erträglicher. Doch nicht jede Art ist für die neuen klimatischen Bedingungen gewappnet. Klimabäume – also besonders hitze- und trockenheitsresistente Arten – bieten hier eine Lösung.
Für kleinere Gärten eignen sich Sorten wie der Zierapfel oder neue Züchtungen der Hainbuche. Auch wärmeliebende Arten wie Maulbeerbaum oder Feige gewinnen an Beliebtheit. Wichtig zu wissen: Auch robuste Bäume benötigen in den ersten Jahren regelmäßige Wassergaben – ihre volle Widerstandsfähigkeit entwickeln sie erst mit zunehmendem Alter.
Regenwasser statt Trinkwasser
Trinkwasser wird knapp – besonders im Sommer. Für die Gartenbewässerung ist deshalb gesammeltes Regenwasser die bessere Wahl. Im Handel gibt es unterschiedliche Lösungen: Versenkbare Flachtanks, die über Fallrohre befüllt werden, einfache Regentonnen oder Zisternen, die sich auch ausgediente Öltanks umnutzen lassen.
Regensammler, die direkt am Fallrohr installiert werden, ermöglichen gezielte Wasserentnahme – zum Beispiel per Schlauchsystem direkt zur durstigen Pflanze. So wird ressourcenschonendes Gießen ganz einfach.
8 Pflanzen, die der Hitze trotzen
Auch bei extremen Temperaturen muss der Garten nicht blütenlos bleiben. Diese hitze- und trockenheitsverträglichen Arten sorgen für Farbe – ganz ohne Dauerbewässerung:
1. Hügelklee
Ein heimischer Dauerblüher mit tiefreichenden Wurzeln – robust, pinkfarben und wertvoll für gefährdete Insektenarten.
2. Lavendel
Der Klassiker aus dem Mittelmeerraum kommt mit Trockenheit gut klar, duftet intensiv und lässt sich als Heilkraut nutzen.
3. Mönchspfeffer
Der blau blühende Strauch wächst inzwischen nicht nur im Kübel, sondern auch im Beet – solange er im Winter geschützt wird.
4. Purpursonnenhut
Die genügsame Schnittblume stammt aus Nordamerika und zieht mit ihren auffälligen Blüten zahlreiche Schmetterlinge an.
5. Türkischer Mohn
Er liebt volle Sonne und trockene, sandige Böden – und bringt leuchtendes Rot in den Sommergarten.
6. Säckelblume
Ein Zierstrauch mit blauen Blütenrispen, der sich auf steinigen oder sandigen Böden besonders wohlfühlt.
7. Wildrosen
Tief wurzelnde Schönheiten, die besser mit Trockenheit klarkommen als gezüchtete Sorten – und weniger anfällig für Schädlinge sind.
8. Mittagsblume
Die bunte Bodendecker-Staude speichert Wasser in ihren fleischigen Blättern – allerdings sollten Schneckenfreunde gewarnt sein.