Zwei Männer im Anzug unterhalten sich neben einem Elektroauto an einer 300-kW-Hypercharger-Ladesäule der SVO, im Hintergrund ist ein Möbelhaus mit Parkplatz zu sehen.
Anleitung für Ihr Elektrofahrzeug

E-Auto laden - So bedienen Sie eine Ladesäule

In Deutschland sind mittlerweile mehr als 1,5 Millionen Elektrofahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Gleichzeitig erweitert sich das Netz öffentlicher Ladestationen kontinuierlich, sodass Ende 2023 bereits über 70.000 Ladepunkte verfügbar sind. Die meisten Elektroautofahrer nutzen Apps, um Ladestationen zu finden. Diese zeigen nicht nur den aktuellen Standort, sondern auch wichtige Details wie Ladeleistung und verfügbare Stecker an. Um die vorhandene Infrastruktur effizient zu nutzen, ist es wichtig, den richtigen Umgang mit einer E-Ladestation zu kennen. 

Das Ladesäulen-Netz der SVO

Mit den SVO-Ladesäulen haben Sie nicht nur in der Region Celle-Uelzen zahlreiche Optionen, sondern profitieren auch vom eRoaming-System, das Ihnen den Zugang zu einer Vielzahl an öffentlichen Ladesäulen ermöglicht. Die SVO bietet für Gewerbetreibende und Privatpersonen auch Komplettpakete für eine eigene Lademöglichkeit an. Das Angebot umfasst neben der Wallbox auch eine fachgerechte Montage - und die offizielle Anmeldung. Wenn Sie Ihr E-Auto zu Hause laden möchten, haben Sie mehrere Optionen:

  • Normale Steckdose: Ihr Fahrzeug lässt sich auch an einer herkömmlichen Steckdose aufladen. Allerdings dauert der Ladevorgang hier wesentlich länger.

  • Wallbox: Für schnelleres Laden zu Hause empfiehlt sich eine Wallbox. Diese Geräte sind für die private Nutzung optimiert und bieten eine höhere Ladeleistung als eine normale Steckdose. Wenn Ihre Wallbox eine Leistung von mehr als 11 kW hat, müssen Sie diese bei Ihrem Netzbetreiber anmelden und genehmigen lassen.

Anleitung

So laden Sie Ihr E-Auto an einer Ladesäule

Schritt 1

Ankunft und Parkplatz

  • Fahren Sie zum Ladepunkt und parken Sie das Elektrofahrzeug direkt vor der AC-Ladesäule.

  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Fahrzeug richtig positioniert ist, sodass das Ladekabel ausreicht, um die Ladebuchse zu erreichen.

Schritt 2

Vorbereitung des Ladevorgangs

  • Überprüfen Sie, ob das Auto ausgeschaltet ist und sich im richtigen Zustand für das Laden befindet.

  • Entnehmen Sie das Ladekabel aus dem Fahrzeug, falls es nicht bereits verfügbar ist.

Schritt 3

Identifikation und Authentifizierung

Eine Authentifizierung kann auf verschiedene Weise erfolgen:

  • RFID-Karte vor den Sensor der Ladesäule halten

  • App zum Laden öffnen und Anweisungen darin folgen

  • QR-Code auf der Ladesäule scannen und via App laden

  • Kreditkarte oder kontaktlose Zahlung mit mobilen Geräten

Schritt 4

Ladekabel anschließen

Das richtige Anschließen des Ladekabels ist der nächste Schritt. Bei einer AC-Ladestation benötigen Sie in der Regel einen Typ 2-Stecker, der der Standard für E-Autos in Europa ist.

  • Das andere Ende des Ladekabels wird in den Anschluss der AC-Ladestation eingeführt. Bei der Ladestation ist der Stecker in der Regel direkt am Kabel befestigt.

  • Wichtig: Wenn Sie zu Hause eine Wallbox besitzen, können Sie das Kabel ebenfalls direkt an die Wallbox anschließen, falls es nicht bereits permanent angeschlossen ist.

Schritt 5

Ladevorgang starten

An den meisten Ladesäulen und AC-Ladestationen können Sie den Ladeprozess überwachen. Dies geht über die App oder die Website, auf der Sie den Ladevorgang gestartet haben.

  • Ladestatus prüfen: Sie können in Echtzeit sehen, wie viel Energie bereits in den Akku Ihres E-Autos geladen wurde.

  • Ladedauer: Die Dauer des Ladevorgangs hängt von der Ladeleistung der AC-Ladestation, dem Fahrzeugtyp und dem aktuellen Akku-Stand ab.

Schritt 6

Ladevorgang beenden

Sobald Ihr E-Auto ausreichend geladen ist, können Sie den Ladevorgang beenden:

  • Ladeabbruch: Wenn Sie den gewünschten Ladezustand erreicht haben, können Sie den Ladevorgang über die App oder direkt an der Ladesäule stoppen.

  • Stecker entfernen: Trennen Sie den Stecker aus dem Fahrzeug und der AC-Ladestation. Achten Sie darauf, dass der Stecker sicher verstaut wird, um Beschädigungen zu vermeiden.

Der richtige Stecker für Ihr Elektroauto

Beim Laden eines E-Autos ist es wichtig, den richtigen Steckertyp zu verwenden, um eine sichere Verbindung zwischen Ihrem Fahrzeug und der Ladestation herzustellen. Es gibt verschiedene Steckertypen, die in Europa für das Laden von Elektroautos verwendet werden.

Übersicht der richtigen Steckertypen für Ihr Elektroauto.
  • Schuko-Stecker
    Ein Standard-Stecker für Haushaltsstrom in Europa, der jedoch nur in Verbindung mit einer sogenannten Notladeeinrichtung zum Laden eines E-Autos verwendet wird. Dies ist der einfachste, aber auch der langsamste Weg, um ein E-Auto zu Hause zu laden. 

  • Typ-2-Stecker
    Der Typ 2 Stecker ist der am weitesten verbreitete Steckertyp in Europa und wird sowohl für Wechselstrom- (AC) als auch für Gleichstromladung (DC) verwendet.

  • CCS (Combined Charging System)
    Das CCS (Combined Charging System) ist eine Kombination aus Typ 2 (für Wechselstrom) und einem zusätzlichen DC-Stecker (für Gleichstrom-Schnellladung). CCS ist der Standard für Schnellladen in Europa und Nordamerika.

  • CHAdeMO-Stecker
    CHAdeMO wird für Gleichstrom-Schnellladung genutzt und ist vor allem an Schnellladesäulen in Europa und Asien zu finden. In Europa wird CHAdeMO zunehmend durch CCS ersetzt, ist aber immer noch eine weit verbreitete Ladeoption.

Häufige Fragen zu E-Ladesäulen

Gründe für die 80%-Regel

  • Schonung der Batterie Lithium-Ionen-Batterien altern schneller, wenn sie dauerhaft auf 100 % geladen werden. Ein Ladebereich zwischen 20 % und 80 % gilt als besonders schonend.

  • Vermeidung von Zellspannungsspitzen Bei hohen Ladezuständen steigt die Spannung in den Batteriezellen stark an. Das belastet die Chemie der Batterie und kann die Kapazität langfristig reduzieren.

  • Schnellere Ladezeiten Bis etwa 80 % lädt ein Akku deutlich schneller. Ab 80 % reduziert das Batteriemanagement die Ladegeschwindigkeit, um die Zellen zu schützen. Das bedeutet: Die letzten 20 % dauern oft genauso lange wie die ersten 80 %.

  • Effizienz im Alltag Für die meisten täglichen Fahrten reicht die Reichweite bei 80 % völlig aus. So spart man Zeit und schont die Batterie gleichzeitig.

Wann 100 % sinnvoll sind

  • Lange Reisen: Wenn man die maximale Reichweite benötigt, etwa für Urlaubsfahrten.

  • Geplante Nutzung direkt nach dem Laden: Wenn das Auto nach dem Laden sofort gefahren wird, ist ein 100%-Laden weniger problematisch, da der Akku nicht lange im hohen Ladezustand „steht“.

Vergleich mit anderen Geräten

Das Prinzip kennt man auch von Smartphones oder Laptops: Wer sie ständig auf 100 % lädt, verkürzt die Lebensdauer des Akkus. E-Autos nutzen die gleiche Lithium-Ionen-Technologie – nur in größerem Maßstab.

Überblick: Worauf es bei Ladekarten ankommt

  • Netzabdeckung: Zugang zu möglichst vielen Ladepunkten (AC & DC).

  • Preisgestaltung: kWh-Preis, Grundgebühr, Roaming-Kosten.

  • Flexibilität: App-Nutzung, Ad-hoc-Laden, transparente Abrechnung.

  • Zusatzservices: Rabatte für Mitglieder (z. B. ADAC), Flatrates für Vielfahrer.

Die Top-Anbieter im Dezember 2025

Brutto- und Nettoarbeitspreise für Hoch- und Niedrigtarif

Anbieter

Grundgebühr

AC-Preis (pro kWh)

DC-Preis (pro kWh)

Besonderheiten

EnBW mobility+

ab 0 €

ca. 0,39 €

ca. 0,39 €

Sehr großes Netz, beste Bewertung im eMobility Excellence Report

ADAC e-Charge

0 € für Mitglieder

ca. 0,45 €

ca. 0,55 €

Keine Grundgebühr für ADAC-Mitglieder, einfache App

MAINGAU Energie

0 €

ca. 0,45 €

ca. 0,55 €

Besonders günstig für MAINGAU-Kunden, gute Roaming-Abdeckung

EWE Go

variabel

ca. 0,46 €

ca. 0,56 €

Holt stark auf, gute App-Bewertungen

Tesla Supercharger (Roaming)

keine

variabel

variabel

eit 2025 für verschiedene Karten geöffnet

Info:

Details zur Ladeinfrastruktur in Deutschland

  • Gesamtzahl: Zum Stichtag 1. Oktober 2025 meldete die Bundesnetzagentur 179.938 öffentliche Ladepunkte.

  • Normalladepunkte (AC): Rund 128.000 Anschlüsse, meist mit 11–22 kW Leistung, geeignet für längeres Parken.

  • Schnellladepunkte (DC): Etwa 39.000 Anschlüsse, meist mit 50–350 kW Leistung, für schnelles Laden unterwegs.

  • Wachstum: Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Ladepunkte um ca. 16–17 %, wobei die Schnellladepunkte besonders stark zulegten (+34 %).

  • Leistungskapazität: Die kumulierte Ladeleistung beträgt inzwischen über 7,3 Gigawatt.

  • Ziel der Bundesregierung: Bis 2030 soll ein Netz von 1 Million Ladepunkten entstehen

  • Ja – seit April 2024 ist die Kartenzahlung an neuen öffentlichen Ladesäulen Pflicht. Du kannst dort mit EC-/Debitkarte oder Kreditkarte bezahlen. Ältere Säulen haben diese Pflicht nicht, werden aber zunehmend nachgerüstet.

Gesetzliche Grundlage

  • AFIR (Alternative Fuels Infrastructure Regulation, EU-Verordnung): Seit dem 13. April 2024 müssen alle neu in Betrieb genommenen öffentlichen Ladepunkte mindestens eine bargeldlose Zahlungsmöglichkeit anbieten – also Kreditkarte, Debitkarte oder Girokarte.

  • Ladesäulenverordnung (Deutschland): Für Ladepunkte, die vor diesem Datum installiert wurden, gelten die älteren Regeln. Dort ist Kartenzahlung nicht zwingend vorgeschrieben.

Praktische Umsetzung

  • Neue Säulen: Fast alle neuen Schnelllade- und Normalladesäulen haben inzwischen Kartenlesegeräte.

  • Bestehende Säulen: Viele Betreiber rüsten nach, aber es gibt noch Ladepunkte, die nur über App oder Ladekarte funktionieren.

  • Zahlungsarten:

  • Girocard (EC-Karte)

  • Kreditkarte (Visa, Mastercard etc.)

  • Teilweise auch kontaktlos per NFC oder QR-Code

Ja, unter bestimmten Bedingungen ist das Laden eines E-Autos günstiger als das Tanken von Benzin oder Diesel. Besonders das Laden zu Hause spart deutlich Kosten. An öffentlichen Schnellladesäulen kann der Preisvorteil jedoch kleiner oder sogar verschwinden.

Vergleich der Kosten (Stand 2025)

  • Strompreise:

  • Zuhause: ca. 0,30–0,35 €/kWh

  • Öffentliche AC-Ladesäulen: ca. 0,39–0,45 €/kWh

  • Öffentliche DC-Schnelllader: ca. 0,55–0,79 €/kWh

  • Kraftstoffpreise:

  • Benzin (Super E10): ca. 1,75–1,85 €/Liter

  • Diesel: ca. 1,65–1,75 €/Liter

  • Reichweite pro Kosten:

  • Ein typisches E-Auto verbraucht 15–20 kWh/100 km → Kosten 4,50–7,00 € pro 100 km (je nach Ladeort).

  • Ein Benziner verbraucht 6–8 Liter/100 km → Kosten 11–15 € pro 100 km.

  • Ein Diesel verbraucht 5–6 Liter/100 km → Kosten 8–10 € pro 100 km.

Ergebnis: E-Autos sind im Schnitt günstiger, besonders beim Laden zuhause. Bei Schnellladung unterwegs kann der Vorteil gegenüber Diesel schrumpfen.

Wichtige Faktoren

  • Ladeort: Zuhause laden ist am günstigsten.

  • Fahrprofil: Vielfahrer mit vielen Schnelllade-Stopps zahlen mehr.

  • Stromtarif: Mit speziellen Autostromtarifen oder PV-Anlage sinken die Kosten erheblich.

  • CO₂-Preis: Steigende Abgaben auf Benzin und Diesel machen fossile Kraftstoffe langfristig teurer.

Ja, das Laden eines E-Autos über eine CEE-Steckdose ist grundsätzlich möglich – aber nur mit der richtigen Ausrüstung und unter Beachtung von Sicherheitsaspekten.

Was ist eine CEE-Steckdose?

  • CEE-Steckdosen sind die roten, blauen oder grauen Starkstrom-/Industrie-Steckdosen, die man oft auf Baustellen oder in Werkstätten sieht.

  • Sie liefern Drehstrom (400 V) und können je nach Ausführung 16 A (≈11 kW) oder 32 A (≈22 kW) bereitstellen.

Laden mit CEE-Steckdose

  • Mit einer mobilen Ladestation („mobile Wallbox“ oder Ladeziegel) kannst du dein E-Auto direkt an eine CEE-Dose anschließen.

  • Ladeleistung hängt von der Steckdose ab:

  • CEE 16 A (dreiphasig): bis ca. 11 kW

  • CEE 32 A (dreiphasig): bis ca. 22 kW

  • Damit entspricht die Ladeleistung einer typischen Wallbox.

Wichtige Hinweise

  • Sicherheit: Die Steckdose muss fachgerecht installiert sein. Unsachgemäße oder alte Installationen können gefährlich sein (Brandgefahr, Überlastung).

  • Genehmigung: In Mietwohnungen oder Tiefgaragen ist oft die Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft nötig.

  • Komfort: Eine fest installierte Wallbox ist meist sicherer und komfortabler, da sie speziell für das Laden von E-Autos ausgelegt ist.

  • Finger weg von fremden Steckdosen: Das Laden an nicht dafür vorgesehenen oder fremden CEE-Dosen ist riskant