Eine nachdenklich schauende Frau mit lockigem blondem Haar und rotem Oberteil steht vor einem türkisfarbenen Hintergrund mit orangefarbenen Fragezeichen und weißen Pfeilen.

Klimaneutralität

Was bedeutet Klimaneutralität?

Klimaneutralität bezeichnet den Zustand, in dem eine Person, ein Unternehmen oder eine gesamte Volkswirtschaft ihre Treibhausgasemissionen auf null reduziert oder diese vollständig durch Klimaschutzmaßnahmen ausgleicht. Das Ziel der Klimaneutralität ist es, keine negativen Auswirkungen auf das Klima zu haben und somit zur Eindämmung des Klimawandels beizutragen. Klimaneutralität ist ein entscheidender Schritt, um die globalen Temperaturen zu stabilisieren und die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. 

Was unterscheidet CO2-Klimaneutralität und Klimaneutralität?

Obwohl die Begriffe „CO2-Klimaneutralität“ und „Klimaneutralität“ oft synonym verwendet werden, gibt es wichtige Unterschiede: 

  1. CO2-Klimaneutralität: Dieser Begriff bezieht sich spezifisch auf die Reduktion und den Ausgleich von Kohlendioxidemissionen (CO2), die durch menschliche Aktivitäten wie Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen. CO2 ist das bekannteste und am weitesten verbreitete Treibhausgas, das zum Klimawandel beiträgt.

  2. Klimaneutralität: Dieser Begriff umfasst alle Treibhausgase, die zur Erderwärmung beitragen, einschließlich Methan (CH4), Lachgas (N2O) und fluorierten Gasen (F-Gase). Klimaneutralität bedeutet also nicht nur, den CO2-Ausstoß auszugleichen, sondern auch die Emissionen anderer Treibhausgase zu reduzieren und auszugleichen. Klimaneutralität ist ein umfassenderer Ansatz, der alle Faktoren berücksichtigt, die das Klima beeinflussen. 

Wie werde ich klimaneutral?

Klimaneutralität zu erreichen, erfordert bewusste Entscheidungen und Maßnahmen auf persönlicher, unternehmerischer und gesellschaftlicher Ebene. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können, um klimaneutral zu werden: 

  1. Emissionen berechnen: Der erste Schritt ist die Ermittlung Ihres CO2-Fußabdrucks. Dies kann online mit CO2-Rechnern erfolgen, die Ihre Emissionen aus Aktivitäten wie Reisen, Energieverbrauch und Konsumgewohnheiten berechnen. 

  2. Emissionen reduzieren: Sobald Sie Ihren CO2-Fußabdruck kennen, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um Ihre Emissionen zu reduzieren. Dazu gehören: 

  • Umstieg auf erneuerbare Energien (z.B. Solar- oder Windenergie) für den Stromverbrauch. 

  • Reduzierung von Autofahrten oder Umstieg auf ein Elektrofahrzeug. 

  • Einsparung von Energie durch den Einsatz energieeffizienter Geräte und Dämmung. 

  • Verringerung des Fleischkonsums und Bevorzugung regionaler und saisonaler Lebensmittel.

  1. Emissionen ausgleichen: Was Sie nicht reduzieren können, können Sie durch den Kauf von Emissionszertifikaten ausgleichen. Diese finanzieren Projekte zur Aufforstung, den Ausbau erneuerbarer Energien oder die Unterstützung von Klimaschutzprojekten in Entwicklungsländern. 

  2. Bewusstsein schaffen: Sensibilisieren Sie andere für das Thema Klimaneutralität und ermutigen Sie Familie, Freunde und Kollegen, ebenfalls klimaneutral zu leben. Unternehmen können durch Transparenz und Nachhaltigkeitsberichte ihre Kunden und Partner über ihre Klimaziele informieren. 

Welche Fördermaßnahmen der Regierung unterstützen die Klimaneutralität?

Die Bundesregierung bietet verschiedene Fördermaßnahmen an, um Privatpersonen und Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen: 

  1. Förderung erneuerbarer Energien: Über Programme wie das „Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)“ und das „Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien“ wird der Einsatz von Solaranlagen, Wärmepumpen und Biomasseanlagen gefördert. Diese Programme bieten finanzielle Anreize und Zuschüsse für die Installation von umweltfreundlichen Technologien.

  2. Energetische Sanierung von Gebäuden: Über die „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ können Hausbesitzer Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen für energetische Sanierungen erhalten, wie zum Beispiel für die Dämmung von Wänden, den Austausch von Fenstern oder die Modernisierung der Heizungsanlage. 

  3. Elektromobilität: Die Regierung unterstützt den Umstieg auf Elektromobilität durch Kaufprämien für Elektroautos und den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Das Programm „Umweltbonus“ gewährt bis zu 9.000 Euro Förderung beim Kauf eines Elektrofahrzeugs. 

  4. Förderung von Klimaschutzprojekten: Unternehmen können von Programmen wie der „Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI)“ profitieren, die innovative Klimaschutzprojekte finanziell unterstützt. Diese Projekte reichen von der Optimierung von Produktionsprozessen bis hin zur Entwicklung nachhaltiger Produkte. 

  5. CO2-Bepreisung: Seit 2021 erhebt die Bundesregierung eine CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe, um Anreize für klimafreundliches Verhalten zu schaffen. Die Einnahmen aus dieser Abgabe fließen in Klimaschutzmaßnahmen und die Entlastung der Bürger.