SVO Celle Netzmeister

Der Berufsalltag eines Netzmeisters: „Kein Tag wie geplant – und das mag ich."

Ohne Wasser läuft nichts – und ohne Netzmeister wie Moritz Leder würde in vielen Haushalten und Betrieben plötzlich nichts mehr gehen. Er sorgt dafür, dass die Versorgung reibungslos funktioniert, Lecks schnell behoben werden und das Netz in Schuss bleibt. Ein Job mit Verantwortung, Technik und jeder Menge Abwechslung. Warum er ihn liebt und was ihn täglich antreibt, erzählt Moritz Leder in unserem Interview.

Moritz, du bist Netzmeister für Gas und Wasser. Wie bist du zu diesem Beruf gekommen?

Ich wusste früh, dass ich was Technisches machen will. In der Schule mochte ich Mathe, Physik und Chemie, also habe ich in der 9. Klasse ein Praktikum bei den Stadtwerken gemacht – und war sofort begeistert. Danach war für mich klar: Das ist mein Weg. Ich habe mit 16 die Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Versorgungstechnik begonnen und später die Weiterbildung zum Netzmeister gemacht. Heute bin ich hier – und immer noch überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war.

Du arbeitest in Gleitzeit, übernimmst aber auch Bereitschaftsdienste. Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?

Morgens zwischen halb sieben und sieben geht’s los. Zuerst checke ich, ob es über Nacht Störungen gab. Wenn irgendwo ein Rohrbruch war, müssen wir sofort raus. Sonst plane ich Wartungsarbeiten, bespreche mich mit Monteuren oder koordiniere Baustellen. Aber ehrlich gesagt: Kein Tag läuft so, wie ich ihn geplant habe. Irgendwas kommt immer dazwischen – ein Notfall, ein unvorhergesehenes Problem. Da muss man flexibel sein.

Besonders, wenn eine Havariemeldung reinkommt...

... ja die spontanen Einsätze sind herausfordernd. Sie sind aber gewissermaßen auch das Salz in der Suppe. Ein Rohrbruch passiert meistens dann, wenn man es nicht erwartet. Dann zählt jede Minute. Manchmal stehen wir mitten in der Nacht mit Stirnlampen in einer Baugrube und müssen das Leck finden und beheben. Das ist körperlich anstrengend, aber auch spannend. Dazu kommt die Koordination mit den Kunden – niemand freut sich über eine Wassersperrung. Hier ist Kommunikation alles.

Wie wichtig ist das Thema Sicherheit?

Extrem wichtig! Besonders beim Gas gibt es keine Kompromisse. Wir arbeiten mit hohem Druck, oft im Straßenverkehr und mit schweren Maschinen. Schutzkleidung ist Pflicht, genauso wie klare Absprachen.

Stichwort Energiewende: Verändert sich dein Job dadurch?

Im Wasserbereich kaum. Hier geht’s vor allem darum, das Netz modern zu halten und Ausfälle zu vermeiden. Beim Gas wird sich in Zukunft mehr tun – so prüfen wir, ob unser Netz wasserstofftauglich ist. Auch wenn das noch Zukunftsmusik ist, bereiten wir jetzt schon das Netz darauf vor.

Gibt es Momente, in denen du besonders stolz auf deine Arbeit bist?

Definitiv, vor allem wenn wir eine alte Leitung austauschen und wissen: Die hält jetzt wieder für Jahrzehnte. Oder wenn wir eine Gasstörung schnell und sicher beheben konnten. Dann weiß ich: Das war wichtig.