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News · 22.08.2025

SVO-Gruppe prüft zukunftsweisende Wärmeversorgung mit Erdwärme in Celle, Lachendorf und Ahnsbeck

Die SVO-Gruppe denkt die zukünftige Wärmeversorgung in der Region neu. Aktuell wird geprüft, ob Teile der Stadt Celle und der Gemeinden Lachendorf und Ahnsbeck zukünftig mit Erdwärme aus einer Tiefenbohrung von Baker Hughes versorgt werden könnten.

Ausgangspunkt der Überlegungen ist das Forschungsprojekt „DemoCELL“ von Baker Hughes in Kooperation mit der Universität Göttingen. Ziel war es, das geothermische Potenzial des Untergrunds in Ahnsbeck zu analysieren. Die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Probebohrung stimmen optimistisch: Aus rund 2.500 Metern Tiefe konnte Wasser mit mehr als 100 Grad Celsius an die Oberfläche gefördert werden. Auch umfangreiche Tests mit unterschiedlichen Fließraten bestätigten die technische Machbarkeit der Wärmegewinnung. "Nach Gesprächen mit Baker Hughes gehen wir von einem Potenzial von rund sechs Megawatt aus – genug, um Ahnsbeck, große Teile von Lachendorf und etwa ein Drittel der Stadt Celle mit klimaneutraler Wärme zu versorgen", so Holger Schwenke aus der Geschäftsführung der SVO-Gruppe. 

Wärme von der Bohrung in Ahnsbeck bis nach Celle

Die Grundidee des Projekts: Die gewonnene Wärme aus dem Bohrloch könnte über eine etwa zehn Kilometer lange Transportleitung von Ahnsbeck nach Celle geführt werden. Entlang dieser Strecke könnten Großverbraucher mit einem hohem Wärmebedarf und langfristig auch zahlreiche Haushalte als Wärmeabnehmer angeschlossen werden. Ergänzend könnte die Papierfabrik in Lachendorf als zusätzliche Wärmequelle dienen – sie verfügt über große Mengen an industrieller Abwärme. Dank des hohen Anteils erneuerbarer Energien im örtlichen Strommix könnten zudem die Pumpen zur Wasserförderung klimaneutral betrieben werden. 

Durch die geplante Fernwärmelösung könnten Gebäudeeigentümer ohne große bauliche Maßnahmen auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung umsteigen. "Da die Vorlauftemperaturen im Netz bei mindestens 70 Grad liegen würden, genügt der Austausch der vorhandenen Heizung gegen eine Übergabestation", erklärt Schwenke. 

Schrittweiser Ausbau der Wärmeversorgung geplant

Zunächst könnten in Celle größere Ankerkunden versorgt werden, die einen hohen Wärmebedarf haben. In einem weiteren Schritt wäre es dann möglich, beispielsweise auch herkömmliche, kleinere Wohngebäude, die im Einzugsbereich liegen, an die Wärmeversorgung anzuschließen. Perspektivisch könnte dann nicht zuletzt auch die historische Innenstadt von Celle von dieser modernen Wärmelösung profitieren. Aufgrund von Brand- und Denkmalschutzvorgaben ist der Einbau von Wärmepumpen dort oft nur schwer oder gar nicht realisierbar.

Wirtschaftlichkeit steht im Fokus

Ob und wann das ambitionierte Projekt realisiert wird, hängt von der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit ab. "Die Wärmewende muss bezahlbar sein", betont Schwenke. In den kommenden Monaten wird die SVO-Gruppe daher zentrale Fragen klären – unter anderem zu Baukosten, Wärmeverlusten im Netz und Genehmigungsverfahren. Auch der künftige Wärmepreis muss kalkuliert werden. Die SVO-Gruppe sieht sich mit dem Projekt als Vorreiter in der regionalen Wärmewende. Sollte das Vorhaben umgesetzt werden, wäre es ein Meilenstein für eine klimafreundliche und sichere Wärmeversorgung in der Region.

Porträt eines Mannes mit kurzen roten Haaren, Bart und weißem Hemd vor hellem Hintergrund.
Pressesprecher

Thomas Hans