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Strom · 18.12.2025

Stromzähler richtig ablesen – analog, digital und Smart Meter

Stromzählerablesung mit Notizen auf einem Zettel.

Das jährliche Ablesen des Stromzählers gehört für viele Haushalte einfach dazu – doch oft wirft es Fragen auf: Wo ist der Stromzähler überhaupt? Wie lese ich einen digitalen Zähler ab? Und wohin melde ich den Zählerstand richtig?

Mit der zunehmenden Verbreitung digitaler und neuer Zählermodelle wird der Prozess nicht immer einfacher. Gleichzeitig setzen Energieversorger und Netzbetreiber zunehmend auf digitale Meldungen, um Abrechnung und Verbrauchserfassung zu beschleunigen.

In diesem Ratgeber erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie analoge und digitale Stromzähler sowie Smart Meter ablesen und Ihre Zählerstände korrekt online übermitteln.

Warum das Ablesen des Stromzählers wichtig ist

Ein richtig erfasster Zählerstand ist die Grundlage für eine korrekte Jahresabrechnung. Wird kein Wert übermittelt, müssen Netzbetreiber oder Lieferanten den Verbrauch schätzen – und diese Schätzungen liegen oft über oder unter dem tatsächlichen Verbrauch. Mit einem aktuellen, selbst gemeldeten Wert verhindern Sie unerwartete Nachzahlungen und behalten Ihren Energieverbrauch transparent im Überblick.

Grundbegriffe kurz erklärt

  • Zählerstand: Verbrauch in Kilowattstunden (kWh).

  • Zählernummer: Identifikationsnummer des Messgeräts; wichtig bei der Meldung.

  • Doppeltarif / HT-NT: Manche Zähler zeigen zwei Werte (z. B. Tag/Nacht).

  • Zweirichtungszähler: Erfasst Bezug und Einspeisung (bei PV-Anlagen).

  • Smart Meter / moderne Messeinrichtung (mME): Digital — teilweise automatische Übertragung.

Wo befindet sich der Stromzähler?

Je nach Gebäude kann sich der Stromzähler an unterschiedlichen Orten befinden:

  • Mehrfamilienhäuser: Zählerraum, Keller oder zentraler Hausflur

  • Einfamilienhäuser: Hauswirtschaftsraum, Keller oder direkt beim Sicherungskasten

  • Gewerbeimmobilien: Technik- oder Betriebsräume

Wichtig: Überprüfen Sie die Zählernummer auf dem Gerät und vergleichen Sie sie mit Ihrer letzten Rechnung. So stellen Sie sicher, dass Sie den richtigen Stromzähler ablesen.

Wo finde ich die Zählernummer?

Die Zählernummer befindet sich in der Regel gut sichtbar in der Nähe des Barcodes – meist im oberen oder unteren Bereich des Gerätes. Um sicherzugehen, dass Sie den richtigen Zähler ablesen, vergleichen Sie die Nummer einfach mit der Angabe auf Ihrer letzten Stromrechnung. Stimmen beide überein, handelt es sich um den korrekten Stromzähler.

Unsicher, welche Zählernummer Sie ablesen müssen oder wo sie zu finden ist? Hier finden Sie weitere Informationen:

Ein kurzer Abgleich verhindert falsche Meldungen und sorgt dafür, dass Ihr Verbrauch korrekt zugeordnet wird.

Doppeltarifzähler und Zweirichtungszähler richtig ablesen

Ein Zweirichtungs-Mehrtarifzähler — häufig bei Haushalten mit Wärmepumpe und PV-Anlage im Einsatz — kombiniert die Funktionen eines Doppeltarif- und eines Einspeisezählers. Er erfasst also sowohl Ihren Stromverbrauch zu unterschiedlichen Tageszeiten als auch die Menge des selbst erzeugten Stroms, die Sie ins Netz einspeisen.

Der Zähler zeigt dabei mehrere Messwerte an, die über Zählwerksnummern eindeutig gekennzeichnet sind:

  • 1.8.0 – gesamter Strombezug (Normal- bzw. Summartarif)

  • 1.8.1 – Hochtarif (HT), also Stromverbrauch am Tag

  • 1.8.2 – Niedertarif (NT), also Stromverbrauch in der Nacht

  • 2.8.0 – gesamte eingespeiste Strommenge

Diese Kennzahlen helfen Ihnen, die einzelnen Verbrauchs- und Einspeisewerte korrekt zuzuordnen und vollständig zu melden.

Doppeltarifzähler

Diese Zähler unterscheiden den Verbrauch nach Hochtarif (HT) und Niedertarif (NT), z. B. Tag- und Nachtstrom.

Typ

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Merkmale

Analog (mechanisch)

Zwei Zählwerke (HT/NT)

Klassischer Ferraris-Zähler mit separaten Zählwerken für Tag- und Nachtverbrauch.

Digital (elektronisch)

Digitalanzeige

Misst HT/NT automatisch, kann oft über Schnittstellen ausgelesen werden, genaue Verbrauchsanalyse möglich.

Analoger Doppeltarifzähler

Bei einem analogen Doppeltarifzähler finden Sie die Zählernummer meist ober- oder unterhalb der Drehscheibe. Die beiden Zählerstände erkennen Sie an den Abkürzungen HT (Hochtarif) und NT (Niedertarif). Beide Werte müssen separat abgelesen und übermittelt werden.

Digitaler Doppeltarifzähler

 Digitale Doppeltarifzähler wechseln automatisch zwischen den Anzeigen 1.8.1 (Hochtarif) und 1.8.2 (Niedertarif). Einige Geräte mit größerem Display zeigen beide Werte gleichzeitig an. Die klassischen Bezeichnungen HT und NT werden bei digitalen Zählern in der Regel nicht mehr verwendet.

 

Zweirichtungszähler

Diese Zähler messen sowohl bezogenen Strom (vom Netz) als auch eingespeisten Strom (z. B. bei PV-Anlagen).

Typ

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Merkmale

Analog (mechanisch)

Zwei Zählwerke

Ein Zählwerk für Bezug, ein Zählwerk für Einspeisung. Nur einfache Erfassung, keine digitale Kommunikation.

Digital (elektronisch / Smart Meter)

Digitalanzeige

Misst Bezug und Einspeisung, speichert oft Zeitwerte, kommuniziert mit Energieversorger, kann für dynamische Tarife genutzt werden.

Analoger Zweirichtungszähler

Ein analoger Zweirichtungszähler besitzt zwei getrennte Anzeigen: eine für den Strombezug aus dem Netz und eine für die Einspeisung (Lieferung). Beide Werte werden abgelesen und weitergegeben. Die Zählernummer befindet sich üblicherweise oberhalb der Zählwerke.

Digitaler Zweirichtungszähler

Digitale Zweirichtungszähler wechseln zwischen den Anzeigen 1.8.0 (Bezugsmenge) und 2.8.0 (Einspeisung).

  • 1.8.0: bezogene Kilowattstunden

  • 2.8.0: eingespeiste Kilowattstunden

Die Zählernummer finden Sie meist unterhalb des digitalen Displays.

Wie lese ich einen Smart Meter ab?

Wenn Sie bereits einen Smart Meter bzw. ein intelligentes Messsystem (iMSys) besitzen, müssen Sie Ihren Verbrauch nicht mehr selbst ablesen. Der digitale Zähler übermittelt die Messwerte automatisch in regelmäßigen Abständen an den Messstellenbetreiber und anschließend an Ihren Stromversorger. Eine manuelle Ablesung entfällt – Sie müssen nur dann aktiv werden, wenn Sie Ihre Werte für den eigenen Überblick abrufen möchten.

Smart Meter – wann ist kein Ablesen mehr nötig?

Ein Smart Meter überträgt Verbrauchsdaten automatisch an den Messstellenbetreiber. Manuelles Ablesen ist dann meist nicht mehr erforderlich, außer bei:

  • Störungen

  • Prüfeinsätzen

  • Anbieterwechseln

  • zusätzlich angeforderten Fotos

Zählerstand übermitteln – online, per Karte oder telefonisch

Es gibt mehrere Wege, den Zählerstand zu übermitteln – doch nicht alle sind gleich effizient. Immer mehr Netzbetreiber setzen auf digitale Meldungen, da diese schneller geprüft werden können und weniger fehleranfällig sind.

Zählerstand online melden

Die digitale Übermittlung bietet klare Vorteile:

  • Schnell und bequem

  • Sofortige Plausibilitätsprüfung

  • Foto-Upload möglich bei Unklarheiten

  • Kommentar-Feld für Abweichungen

  • Datenübertragung schneller und sicherer

Die Übermittlung erfolgt meist über:

  • QR-Code auf der Ablesekarte

  • Online-Portal des Netzbetreibers

  • Kundenportal des Energieversorgers

Tipp: Auch wenn Sie eine Papierkarte erhalten haben: Nutzen Sie gerne den Online-Weg.

Zählerstand per Postkarte eintragen

Viele Haushalte erhalten weiterhin eine klassische Ablesekarte.

So funktioniert es:

  1. Werte eintragen

  2. Zählernummer prüfen

  3. Karte zurücksenden

Nachteil: Es dauert länger und Rückfragen sind wahrscheinlicher.

Telefonische Meldung als Alternative

Wer weder Online-Portal noch Karte nutzen möchte oder technische Probleme hat, kann die Werte meist auch telefonisch übermitteln.

Wichtig: Egal welche Methode — immer Zählernummer, Datum und Verbrauch (kWh) angeben. Auch Mehrtarif-Zähler (HT/NT) beide Werte melden.

Egal, ob online, per Postkarte oder telefonisch – achten Sie darauf, Zählernummer, Datum und Verbrauch korrekt anzugeben. Wenn Sie noch keinen Stromvertrag haben oder einen neuen abschließen möchten, finden Sie hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Checkliste: In 30 Sekunden zum richtigen Zählerstand

  1. Zähler (Ort) finden — Keller/Flur/HA-Raum.

  2. Zählernummer mit Rechnung abgleichen.

  3. Zählerstand ablesen (alle relevanten Zählwerke).

  4. Datum notieren.

  5. Zählerstand online übermitteln (QR-Code/Portal) — Foto und Kommentar anhängen bei Unklarheiten.

  6. Frist beachten und E-Mail hinterlegen.

Häufig gestellte Fragen zum Stromzähler

  • Stromzähler: Misst die elektrische Energie in Kilowattstunden (kWh), die im Haushalt oder Betrieb verbraucht wird.

  • Gaszähler: Misst die Menge des verbrauchten Gases in Kubikmetern (m³) und rechnet diese dann in kWh um.

  • Funktion: Stromzähler drehen sich oder zeigen digital an, wie viel Strom verbraucht wurde, während Gaszähler den Gasdurchfluss mechanisch oder elektronisch erfassen.

  • Analoger Zähler: Ganze Zahlen von links nach rechts notieren.

  • Digitaler Zähler: Die kWh-Anzeige ablesen.

  • Drehstromzähler: Alle Zählwerke (meist drei Anzeigen) notieren.

Online über das Kundenportal oder per QR-Code (schnell und unkompliziert). Alternativ per Postkarte, Telefon oder E-Mail. Online ist oft vorteilhaft, da Fotos oder Kommentare zum Zählerstand hinzugefügt werden können.

Neuen Zählerstand sofort online oder per Mitteilung eintragen. Prüfen, ob die Zählernummer korrekt übernommen wurde. Energieanbieter informieren, damit die Abrechnung korrekt erfolgt.

Damit die Abrechnung korrekt auf dem tatsächlichen Verbrauch basiert. So vermeiden Sie Schätzungen, die zu Nachzahlungen oder Guthaben führen können. Das hilft Ihnen zudem beim Erkennen von ungewöhnlich hohem Verbrauch oder Defekten.

Der Energieversorger schätzt den Verbrauch anhand vergangener Abrechnungen oder Durchschnittswerte. Das kann zu ungenauen Abrechnungen führen, die später korrigiert werden müssen.

Idealerweise monatlich oder vierteljährlich, besonders bei selbst erzeugtem Strom oder PV-Anlagen. Mindestens einmal im Jahr für die Jahresabrechnung.

Ja, unbedingt. Der exakte Zählerstand dient als Basis für die Schlussabrechnung beim alten Anbieter und Startabrechnung beim neuen Anbieter.

  • Aktueller Verbrauch (kWh)

  • Historische Verbrauchswerte

  • Bei Smart Metern: Echtzeitverbrauch, Lastprofile, Netzinformationen, ggf. PV-Einspeisung

  • Um die Daten zu überprüfen und Abweichungen zu vermeiden.

  • Bei unterschiedlichen Abrechnungsperioden oder für statistische Zwecke.

  • Bei Smart Metern zur Sicherstellung der Datenqualität.

  • HT (Hochtarif): Verbrauch in Zeiten hoher Tarifkosten (meist tagsüber).

  • NT (Niedertarif): Verbrauch in Zeiten niedriger Tarifkosten (meist nachts).

  • Wichtig bei Zweitarifzählern, z. B. für Nachtspeicherheizungen.